SAM Coupé
Als die Firma Sinclair 1986 von Amstrad übernommen wurde, gründeten zwei der ehemaligen Sinclair-Entwickler die Firma MGT (Miles Gordon Technology). MGT stellte zunächst Zubehör für den Sinclair ZX Spectrum her. Das eigentliche Ziel war jedoch die Entwicklung eines eigenen Heimcomputers, der zum ZX Spectrum größtmögliche Kompatibilität aufweisen sollte. Im Jahr 1989 erschien dieser unter dem Namen SAM Coupé. Zu diesem Zeitpunkt war die Technik allerdings längst veraltet und der Computer fand keine Käufer. MGT musste 1990 Insolvenz anmelden. Der SAM Coupé wurde noch bis 1992 produziert und konnte als Billig-Computer einige Käufer im ehemaligen Ostblock finden.
Der SAM Coupé besaß drei verschiedene Anschlüsse für Controller.
Joystick
Zum Anschluss digitaler Joysticks besaß der SAM Coupé einen üblichen 9-poligen D-Sub-Stecker, an den Joysticks nach Atari-2600-Standard angeschlossen werden konnten. Wie der Amstrad / Schneider CPC nutzte er jedoch die Pins 8 und 9 als Controller Select Leitungen, um über einen Port zwei Joysticks abfragen zu können. Entsprechend kann man hier auch die Joysticks des CPCs hintereinander anschließen. Um zwei Joysticks nach Atari-2600-Standard parallel anschließen zu können, benötigt man ein Y-Kabel, welches im Gegensatz zum CPC beim SAM Coupé allerdings werksseitig beilag.
Pin | Digitaler Joystick |
---|---|
1 | Ⓛ Nach oben |
2 | Ⓛ Nach unten |
3 | Ⓛ Nach links |
4 | Ⓛ Nach rechts |
5 | Masse |
6 | Ⓛ Feuerknopf |
7 | +5V |
8 | Ⓛ Controller Select Joystick 1 |
9 | Ⓛ Controller Select Joystick 2 |
Maus
Für die Maus besaß der SAM Coupé einen dedizierten Port, mit einer sehr ungewöhnlichen Ansteuerung. Wann immer die Maus bewegt wird, informiert sie den Prozessor über die Leitung an Pin 6 darüber. Wenn dieser bereit ist, teilt er wiederum der Maus über die Leitung an Pin 7 mit, dass die Maus damit beginnen soll, die Daten zu übertragen, die die Veränderung der Mausposition seit der letzten Abfrage beinhalten. Dazu übeträgt die Maus mehrere Werte hintereinander über die Datenleitungen 1 bis 5.
Allerdings war die praktische Umsetzung nachher eine andere. Eine spezielle Maus für den SAM Coupé scheint es meinen Recherchen nach nie gegeben zu haben. Stattdessen produzierte MGT eine Konverterbox, mit deren Hilfe sich eine Atari-ST-Maus an den SAM Coupé anschließen ließ. Diese Konverterbox nutzte weder das Datenbit 4, noch den Mouse Interrupt. Stattdessen fragte der Prozessor einfach die Maus periodisch ohne vorherigen Interrupt ab. Die ersten beiden über die Datenleitungen übertragenen Werte waren immer komplett mit Nullen gefüllt. Im dritten Wert wurde die Information übetragen, welche Maustasten gerade gedrückt sind, und in den Werten 4 bis 6 bzw. 7 bis 9 wird die Veränderung der Mausposition in vertikaler und horizontaler Richtung als 12-bit Wert übertragen.
Pin | Maus | Erklärung |
---|---|---|
1 | Data Bit 0 | Das Datenbit 0. |
2 | Data Bit 1 | Das Datenbit 1. |
3 | Data Bit 2 | Das Datenbit 2. |
4 | Data Bit 3 | Das Datenbit 3. |
5 | Data Bit 4 | Das Datenbit 4. |
6 | Ⓛ Mouse Interrupt | Die Maus kann über diese Leitung dem Prozessor mitteilen, dass sie bewegt wurde und daher abgefragt werden sollte. |
7 | Ⓛ ROMSEL? | Der Prozessor teilt der Maus über diese Leitung mit, ihm die Veränderung der Mausposition seit der letzten Abfrage mitzuteilen. |
8 | +5V | |
Schirm | Masse |
Light Gun / Light Pen
Eine Light Gun bzw. einen Light Pen konnte man an den Audio-Port des SAM Coupé anschließen, wobei sich der Controller um die Weiterleitung des Audio-Signals kümmern musste. Auch wurde über den Audio-Ausgang lediglich das Raster-Signal erfasst. Um einen Feuerknopf erfassen zu können, hätte die Light Gun bzw. der Light Pen noch einen zusätzlichen Anschluss an den Joystick-Port benötigt. Es scheint aber sowieso nie eine passende Light Gun oder ein Light Pen für den SAM Coupé vermarktet worden zu sein.
Pin | Funktion |
---|---|
1 | +5V |
2 | Audio Left |
3 | Masse |
4 | Ⓗ Rastersignal |
5 | Audio Rechts |