Texas Instruments TI-99/4(a)
Im Jahr 1979 präsentierte Texas Instruments (TI) ihren ersten Heimcomputer namens TI-99/4. Da TI damals der weltweit größte Halbleiter-Hersteller war und somit die benötigten Chips alle im eigenen Haus produzieren konnte, erwartete die Fachwelt, dass man durch diesen Vorteil auch in der Welt der Heimcomputer die Marktführerschaft übernehmen würde. Technisch war der TI-99/4 alleine schon dadurch überlegen, dass er bereits mit einem 16-bit-Prozessor ausgestattet war, während andere Firmen erst Mitte der 1980er Jahre ihre ersten 16-bit-Computer präsentierten.
Doch die Markteinführung entwickelte sich zur Katastrophe. Der Tuner, über den der TI-99/4 mit einem Fernseher verbunden werden konnte, erfüllte auch nach mehreren Anläufen nicht die Funktentstörungsvorgaben der amerikanischen Zulassungsbehörde FCC. Um die Markteinführung nicht noch weiter zu verzögern, entfernte man den Tuner kurzerhand aus dem amerikanischen Modell und verkaufte den Computer standardmäßig zusammen mit einem passenden Monitor. Im europäischen Modell war zwar weiterhin ein Tuner vorhanden, er nützte einem aber nichts, da er der amerikanischen Fernsehnorm NTSC und nicht der europäischen PAL-Norm entsprach.
Durch den zwangsweise beigefügten Monitor, die vollständige Produktion in den USA mit hohen Lohnkosten und die vergleichsweise teuere 16-bit-Architektur war der Heimcomputer am Ende im Vergleich zu anderen Heimcomputern der damaligen Zeit sehr teuer. In heutige Kaufkraft umgerechnet, musste man etwa 3500€ ausgeben. Zudem brachte die 16-bit-Architektur nur geringe Performance-Vorteile, da der Prozessor nur mit dem Arbeitsspeicher und dem ROM über einen 16-bit-Datenbus kommunizieren konnte. Alle anderen Komponenten wurden noch über einen 8-bit-Datenbus angesteuert. Und die ersten Nutzer klagten über die kaugummiartige Tastatur und die mangelhafte Verarbeitung. Der TI-99/4 wurde zum Ladenhüter.
Kurz nach der Markteinführung begann TI daher an einer überarbeiteten Version namens TI-99/4a zu arbeiten. Erklärtes Ziel war es, endlich den Fernsehtuner genehmigt zu bekommen, die Qualitätsmängel zu beseitigen, einzelne Komponenten zu überarbeiten und die Produktionskosten zu senken. TI erfüllte alle diese Ziele, doch zur Markteinführung 1981 hatte die Konkurrenz ihrerseits deutlich günstigere Modelle auf den Markt gebracht, gegen die der TI-99/4a wieder sehr kostspielig wirkte. In den nächsten Monaten fokussierte sich TI nur noch an der weiteren Optimierung des Produktionsprozesses, um die Produktionkosten und damit den Verkaufspreis immer weiter zu reduzieren. Als das ausgeschöpft war, begann man die Gewinnspanne zu reduzieren, und schließlich ging das Gerücht um, TI würde etwa 100$ pro Gerät zuzahlen. Zwar verkaufte sich der preislich attraktive TI-99/4a mittlerweile gut, doch die Konkurrenz konnte man damit nicht aus dem Geschäft drängen. Als die finanziellen Verluste bei TI immer größer wurden und den ganzen Konzern bedrohten, zog man sich 1983 aus dem Heimcomputer-Markt zurück.
Pin | Digitaler Joystick |
---|---|
1 | - |
2 | Ⓛ Controller Select Joystick 2 |
3 | Ⓛ Nach oben |
4 | Ⓛ Feuerknopf |
5 | Ⓛ Nach links |
6 | - |
7 | Ⓛ Controller Select Joystick 1 |
8 | Ⓛ Nach unten |
9 | Ⓛ Nach rechts |