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Amstrad / Schneider CPC

Die Firma Amstrad nutze für ihre Heimcomputer-Serie CPC eine interessante Variante des Atari 2600-Standards. Durch die trickreichen Pinbelegungen konnten sowohl sämtliche digitalen Joysticks nach Atari 2600-Standard angeschlossen werden, demgegenüber spezielle Amstrad-Joysticks zusätzliche Funktionen boten.

Da Amstrad ausschließlich digitale Joysticks vorsah, blieben die analogen Eingangsleitungen an Pin 5 und 9, sowie die Spannungsversorgung an Pin 7 ungenutzt. Pin 5 und 7 wurden zu zwei weiteren, digitalen Eingangsleitungen umdefiniert, über die zwei zusätzliche Feuerknöpfe abgefragt werden konnten. Pin 8, auf dem laut Atari 2600-Standard dauerhaft Masse anliegt, und Pin 9 wurden zu Controller-Select-Leitungen uminterpretiert. Nur wenn der Computer die jeweilige Leitung auf Masse (LOW) zieht, dürfen die Controller ihren Tastenzustand über die digitalen Eingänge mitteilen.

Da ein gängiger Atari-2600-Joystick nur dann die digitalen Eingänge auf Masse ziehen kann, wenn an Pin 8 die dazu erforderliche Masse anliegt, funktioniert ein solcher Joystick wie gewohnt, wenn die Controller-Select-Leitung an eben diesem Pin vom Computer aktiviert wird. Nutzte man einen Amstrad-Joystick konnte man jedoch zwei Joysticks an einen Controller-Port anschließen. Ein Amstrad-Joystick besaß dazu wiederum selbst einen Controller-Port, an den ein weiterer Joystick angeschlossen werden konnte. Während die digitalen Eingänge (Pin 1 bis Pin 7) einfach durchgeschleift wurden, wurde das Controller-Select-Passthrough-Signal von Pin 9 auf Pin 8 umgeleitet. Dadurch fand der zweite Joystick wieder an Pin 8 das für ihn bestimmte Controller-Select-Signal vor.

Amstrad wollte mit diesem Kniff den Käufern einerseits die Möglichkeit geben, die breite Vielfalt der Atari-2600-Joysticks zu nutzen, andererseits aber auch selbst mit den eigenen Joysticks Geld verdienen, da nur mit diesen die zusätzlichen Feuerknöpfe verfügbar und die Möglichkeit, zwei Joysticks anzuschließen, gegeben waren. Allerdings nutze kaum ein Spiel die beiden zusätzlichen Feuerknöpfe, da die Entwickler die Spiele immer auch für Atari-2600-Joysticks kompatibel halten wollten. Und von Drittherstellern wurden bald darauf Y-Kabel eingeführt, über die sich ebenfalls zwei Atari-2600-Joysticks an einen Controller-Port anschließen ließen.

Pin Digitaler Joystick (Amstrad CPC) Digitaler Joystick (Atari 2600)
1 Ⓛ → Nach oben Ⓛ → Nach oben
2 Ⓛ → Nach unten Ⓛ → Nach unten
3 Ⓛ → Nach links Ⓛ → Nach links
4 Ⓛ → Nach rechts Ⓛ → Nach rechts
5 ? Ⓛ → Feuerknopf 3 -
6 Ⓛ → Feuerknopf 2 Ⓛ → Feuerknopf
7 ? Ⓛ → Feuerknopf 1 -
8 Ⓛ ← Controller-Select Masse
9 Ⓛ ← Controller-Select-Passthrough -

Y-Adapter

Ein Y-Adapter, um zwei Atari-2600-kompatible Joysticks an den CPC anschließen zu können, lässt sich leicht herstellen, da lediglich die beiden Controller-Select-Leitungen aufgeteilt werden müssen, während alle anderen Leitungen nur durchgeleitet werden. In diese Leitungen sollten jedoch Dioden eingebaut werden, da es sonst beim Betätigen mehrerer Tasten auf beiden Joysticks zu Fehlinterpretationen kommen würde.

Pin Analoger Joystick
1 Masse
2 Ⓛ → Feuerknopf 1
3 Ⓐ → X-Achse 1
4 Ⓛ ← Controller Select 1
5 +5V
6 Ⓐ → Y-Achse 1
7 Ⓛ → Feuerknopf 2
8 Masse
9 Masse
10 Ⓛ → Feuerknopf 1
11 Ⓐ → X-Achse 2
12 Ⓛ ← Controller Select 2
13 Ⓐ → Y-Achse 2
7 Ⓛ → Feuerknopf 2
15 Masse
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