Atari 2600

Für den flexiblen Anschluss von Gamecontrollern sah Atari für das Video Computer System (VCS), später als Atari 2600 bezeichnet, zwei 9-polige D-Sub-Stecker vor. Die beiden Ports bieten jeweils 5 digitale Eingänge, 2 analoge Eingänge und eine Spannungsversorgung mit +5V. Da es sich bei dem Stecker um einen Industrie-Standard handelt und die Konsole sehr erfolgreich auf dem Markt war, übernahmen auch viele andere Konsolen und Heimcomputer die Anschlussbelegung, sodass sich ein Quasi-Standard in den 1980er Jahren herausbildete und viele Controller an verschiedenen Systemen genutzt werden konnten.

Standard-Controller

Ursprünglich waren für die Atari 2600 drei verschiedene Controller vorgesehen.

Der digitale Joystick besitzt vier Anschlagpunkte für die Bewegungen nach oben, unten, links und rechts. Durch gleichzeitiges Betätigen zweier Anschlagpunkte kann auch die Bewegung nach oben-links, unten-links, oben-rechts und unten-rechts erkannt werden, weshalb man von einem 8-Wege-Joystick spricht. Zusätzlich besitzt der Joystick einen Feuerknopf. Wird ein Anschlagpunkt bzw. der Feuerknopf gedrückt, so wird dadurch die Eingangsleitung auf Masse (LOW) gezogen. Ein digitaler Joystick besitzt somit abseits der Taster keine weitere Elektronik und ist folglich kostengünstig zu produzieren.

Das Paddle war vor allem für den Klassiker Pong gedacht. An jeden Gameport werden zwei Paddles angeschlossen. Jedes Paddle besitzt einen Drehregler, der zwischen zwei Anschlagpunkten hin und her gedreht werden kann. Elektronisch handelt es sich bei dem Drehregler um einen veränderlichen Widerstand von 1 MΩ, der mit +5V verbunden ist. Am analogen Eingang des Gameports kann somit die Position des Drehreglers ermittelt werden. Zusätzlich besitzt jedes Paddle einen Feuerknopf.

Der Driving Controller sieht äußerlich wie ein Paddle aus, besitzt jedoch einen Drehschalter, der unbegrenzt nach links oder rechts gedreht werden kann. Der Drehschalter zieht abwechselnd die Leitungen 1 und 2 auf Masse. Dadurch kann ermittlet werden, ob der Drehschalter nach links oder rechts gedreht wird. Auch der Driving Controller besitzt einen Feuerknopf.

Pin Digitaler Joystick Paddle Driving Controller
1 Ⓛ → Nach oben - Ⓛ → Impuls 1
2 Ⓛ → Nach unten - Ⓛ → Impuls 2
3 Ⓛ → Nach links Ⓛ → Feuerknopf Paddle 2 -
4 Ⓛ → Nach rechts Ⓛ → Feuerknopf Paddle 1 -
5 - Ⓐ → Position Paddle 1 -
6 Ⓛ → Feuerknopf - Ⓛ → Feuerknopf
7 - +5V -
8 Masse Masse Masse
9 - Ⓐ → Position Paddle 2 -

Später eingeführte Controller

Im Dezember 1978 erschien eine Numpad mit 12 Tasten auf dem Markt, das die Ziffern 0 bis 9, sowie die Sonderzeichen * und # beinhaltete. Da der Gameport nicht für eine Tastatur ausgelegt war, musste man kreativ werden. Dabei nutzte man die Möglichkeit, die digitalen Eingänge auch als Ausgang nutzen zu können. Die Software zog die Pins 1 bis 4 nacheinander auf LOW. In der Tastatur waren die Tasten in einer 4×3-Matrix angeordnet. Jenachdem ob nun auf Pin 5, 6 oder 9 ein LOW-Signal anlag, konnte die Software eindeutig identifizieren, welche Taste gerade gedrückt wurde. Da Pin 5 und 9 als eigentlich analoge Eingänge keinen Pull-Up-Widerstand besaßen, war dieser in der Tastatur verbaut.

Pin Numpad
1 Ⓛ ← Tastenfeld Zeile 1: 1, 2, 3
2 Ⓛ ← Tastenfeld Zeile 2: 4, 5, 6
3 Ⓛ ← Tastenfeld Zeile 3: 7, 8, 9
4 Ⓛ ← Tastenfeld Zeile 4: *, 0, #
5 Ⓛ → Tastenfeld Spalte 1: 1, 4, 7, *
6 Ⓛ → Tastenfeld Spalte 3: 3, 6, 9, #
7 +5V
8 -
9 Ⓛ → Tastenfeld Spalte 2: 2, 5, 8, 0